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Regelmässiges Training wirkt sich positiv auf die Gefässgesundheit von Rheumatikern aus

Durch die Einführung neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren wurde die Behandlung von Menschen mit rheumatoiden Erkrankungen in den letzten Jahren erheblich verbessert. Dennoch profitieren nicht alle Patienten von den Neuerungen und so haben Rheumatiker im Vergleich zu gesunden Menschen eine eingeschränkte Lebenserwartung. Die Ursache dafür ist ein erhöhtes Herz-Kreislaufrisiko durch chronisch-entzündliche Prozesse nicht nur an den Gelenken, sondern auch am Gefässsystem.

In Kooperation mit den Unikliniken Basel und Freiburg im Breisgau verglichen die Sportmediziner des DSBG die Gefässgesundheit von rheumatisch-erkrankten Patienten mit gesunden Studienteilnehmern. Neben der arteriellen Gefässsteifigkeit in den grossen Arterien wurde auch die Mikrozirkulation am Augenhintergrund gemessen. Erstmals konnte nachgewiesen werden, dass Rheumatiker bereits in Abwesenheit einer manifesten Herz-Kreislauferkrankung eine Beeinträchtigung der retinalen Gefässgesundheit als Folge der chronischen Entzündung aufweisen. Hoffnung gibt jedoch ein weiteres Ergebnis der Studie: Je aktiver ein Rheumatiker war, desto besser war die Gefässgesundheit in der Mikrozirkulation. Zukünftige Trainingsstudien sollen nun zeigen, welche positiven, anti-entzündlichen Effekte auf die Gefässgesundheit ein körperliches Training mit Rheumatikern haben kann. Es wird erwartet, dass regelmässige Bewegungstherapie das um 1.5 bis 2-fach erhöhte Herz-Kreislaufrisiko bei Rheumatikern deutlich senken kann.

Die Studie wurde in Frontiers in Physiology mit dem Titel «Retinal Vessel Diameters and Physical Activity in Patients With Mild to Moderate Rheumatic Disease Without Cardiovascular Comorbidities” veröffentlicht und ist unter folgender URL frei abrufbar: https://doi.org/10.3389/fphys.2018.00176