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Ultraschall blickt hinter die Kulissen der Gefässalterung: Eine Technologie-Übersicht durch die VascAgeNet COST Action

Unsere Arterien unterliegen mit der Zeit einem natürlichen Alterungsprozess, der das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann. Glücklicherweise ermöglicht uns die nicht-invasive Ultraschalltechnologie einen faszinierenden Einblick in diesen Prozess. In einer aktuellen Publikation mit dem Titel «The Ultrasound Window Into Vascular Ageing: A Technology Review by the VascAgeNet COST Action» wurde von einer Expertengruppe ein Überblick über den Stand der Technik gegeben.

Ultraschall ist eine vielseitige Methode, mit der wir die Eigenschaften oberflächlicher Arterien analysieren können. Dabei kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, angefangen bei der Auswertung von Radiofrequenzdaten bis hin zu Doppler- und Standard-B/M-Modus-Bildgebung sowie neueren Verfahren mit ultrahoher Frequenz und ultraschnellen Techniken.
Ziel war es, diese nicht-invasiven Ultraschalltechnologien aus technologischer Sicht zu beleuchten und die damit verbundenen Merkmale der Arterienalterung zu erfassen. Im Überblick wurden die untersuchten Merkmale in drei Kategorien unterteilt: Arterienwandstruktur, dynamische elastische Eigenschaften und reaktive Aterienmerkmale. Dieser Ansatz ermöglicht es, Informationen über Funktion, Struktur und Reaktivität in oberflächlichen Arterien zu erfassen.

Um die besten Ergebnisse zu erzielen, muss die richtige Einstellung für die spezifische Anwendung gewählt werden, abhängig von den Anforderungen an räumliche und zeitliche Auflösung. Standardisierung spielt dabei eine wichtige Rolle, um den Validierungsprozess zu verbessern und Leistungsmetriken zu etablieren. Ausserdem wird der Vorteil von computerbasierten Techniken gegenüber manuellen Messungen betont, vorausgesetzt, die Algorithmen und Verfahren der Mustererkennung und Bildverarbeitung sind transparent und gut dokumentiert. Dadurch können präzisere Ergebnisse erzielt werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Identifizierung eines minimal klinisch bedeutsamen Unterschieds. Diese Kennzahl ist entscheidend, um Schlussfolgerungen hinsichtlich der Robustheit der Techniken zu ziehen und die Übertragung von Biomarkern in die Praxis zu ermöglichen.

Die Publikation «The Ultrasound Window Into Vascular Ageing: A Technology Review by the VascAgeNet COST Action» verdeutlicht, dass Ultraschall ein wertvolles Werkzeug ist, um die Gefässalterung zu untersuchen. Die fortschrittlichen Technologien ermöglichen es, arterielles Remodelling frühzeitig zu erkennen und Massnahmen zur Verbesserung der Gefässgesundheit zu ergreifen. Ein Froschungsschwerpunkt des Co-Autors Prof. Arno Schmidt-Trucksäss, Leiter der Abteilung Rehabilitative und Regenerative Sportmedizin am DSBG, liegt auf vaskulären Biomarkern und den Effekten von Bewegung auf die Gefässgesundheit. Dabei ist die fundierte Methodenkenntnis eine wichtige Voraussetzung, um mit innovativen Ultraschalltechniken neue Erkenntnisse zu Bewegung und Gefässgesundheit zu gewinnen.