/ Forschung

Beim Fussballspielen ist die Gefahr einer Übertragung von SARS-CoV-2 sehr gering

Fussball ist eine Sportart mit regelmässigen Kontakten zwischen den Spielern. Das Risiko der Ansteckung mit einem respiratorisch übertragbaren Erreger ist momentan unbekannt.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemiesituation ist es daher von grossem Interesse, zu wissen, wie gross das Ansteckungsrisiko mit SARS-CoV-2 beim Ausüben der Sportart auf dem Feld ist, um evidenz-basierte Aussagen zur Risikolage und zu möglichen Konsequenzen (z. B. Quarantäne-Verordnung) zu treffen.

PD Dr. Oliver Faude ist in diesem Zusammenhang an mehreren wissenschaftlichen Projekten in Kooperation mit dem Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität Saarbrücken beteiligt.

In einer ersten Studie, analysierte das Autorenteam retrospektiv drei Fussballspiele, bei denen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit infizierte Spieler im Einsatz waren (insgesamt 18 Personen, gesichert durch positive RT-PCR Tests und Symptome innerhalb von zwei Tagen nach dem Spiel). Alle teilnehmenden Spieler wurden bis zu zwei Wochen nach den Matches mittels RT-PCR Testung und Symptombefragung nachverfolgt. Es konnten keine weiteren Infektionen im Nach-
gang der Spiele beobachtet werden. Zusätzliche Videoanalysen zeigten, dass die Kontakte der infizierten Spieler mit anderen in der Regel von so kurzer Dauer sind und nicht von Angesicht-zu-Angesicht, dass eine Ansteckung unwahrscheinlich ist. Diese Ergebnisse decken sich mit einer weiteren, sehr ähnlichen Studie im Rugby (Jones et al. Br J Sports Med 2021).

Die Ergebnisse wurden aktuell in der Fachzeitschrift «Science and Medicine in Football» zur Publikation angenommen und können hier nachgelesen werden.