/ Forschung

Die Verletzungshäufigkeit im Schweizer Amateurfussball hat zugenommen

Verletzungen von Amateurfussballer/innen belasten unsere Gesellschaft, weshalb die Verletzungsprävention in den vergangenen Jahren stark gefördert wurde. Nur wenige Studien haben sich bisher mit langfristigen Veränderungen der Verletzungshäufigkeit im Amateurfußball beschäftigt. Deshalb wurde 2004, 2008 und 2015 eine repräsentative Stichprobe von jeweils über 1000 Schweizer Amateurfussballtrainer/innen telefonisch zum Verletzungsgeschehen in ihren Teams befragt.

Die Verletzungswahrscheinlichkeit während Spielen sank zwischen den Jahren 2004 und 2008 von 15.1 auf 13.3 Verletzungen pro 1000 Stunden und stieg zwischen 2008 und 2015 wieder auf 16.5 Verletzungen pro 1000 Stunden an. Zwischen 2004 und 2015 konnte ein signifikanter Anstieg der durch Gegnerkontakt verursachten Verletzungen von 19% beobachtet werden. Zudem stieg die Wahrscheinlichkeit für Foulspielverletzungen zwischen 2008 und 2015 um 26%.

Während des Trainings liess sich zwischen 2004 und 2015 eine Zunahme der Verletzungshäufigkeit von 2.4 auf 2.9 Verletzungen pro 1000 Stunden erkennen. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch eine Zunahme (22%) der selbstverschuldeten Verletzungen (ohne Gegnerkontakt) verursacht.

Interessant ist zudem, dass in Teams der Senioren (30+) und Veteranen (40+, 50+) die mit Abstand höchste Verletzungswahrscheinlichkeit sowohl während Spielen (24.2 Verletzungen pro 1000 Stunden) als auch während des Trainings (5.0 Verletzungen pro 1000 Stunden) festgestellt werden konnte.

Die detaillierten Befunde sind in der Fachzeitschrift „Swiss Medical Weekly“ nachzulesen: Gebert, A., Gerber, M., Pühse, U., Faude, O., Stamm, H. & Lamprecht, M. (2018). Changes in injury incidences and causes in Swiss amateur soccer between the years 2004 and 2015. Swiss Med Wkly. 2018;148:w14690, doi: 10.4414/smw.2018.14690.

Am 11. Januar 2019 ist im Tages-Anzeiger ein Bericht über die Studie erschienen.