/ Forschung

Ein aktives Pausenprogramm wirkt sich positiv auf die Gehirnfunktion aus

Der Arbeitsbereich Sportwissenschaft des Departements für Sport, Bewegung und Gesundheit hat untersucht, inwiefern ein 8-wöchiges Sportprogramm die inhibitorische Kontrolle bei Schülern/innen im Alter von 12 bis 15 Jahren verbessern kann. Dazu wurden Schüler/innen randomisiert auf eine Interventions- und Kontrollgruppe aufgeteilt. An jedem Schultag absolvierte die Interventionsgruppe jeweils nach der Mittagspause ein 20-minütiges Sportprogramm, das Ausdauerbelastungen mit höheren koordinativen Beanspruchungen kombinierte. Die Kontrollgruppe wurde derweil zu sozialen Interaktionen motiviert. Vor und nach dem Interventionszeitraum wurden Veränderungen der inhibitorischen Kontrolle auf neurokognitiver Ebene mittels Elektroenzephalographie untersucht. In der Interventionsgruppe konnten gegenüber der Kontrollgruppe starke Verbesserungen der inhibitorischen Kontrolle beobachtet werden. Auf neurokognitiver Ebene sind diese Steigerungen auf eine verbesserte Zuteilung von Aufmerksamkeitsressourcen auf die kognitive Aufgabe zurückzuführen. Dementsprechend scheint ein Sportprogramm mit Ausdauer- und Koordinationskomponenten ein wirkungsvolles Programm für die Förderung der höheren kognitiven Funktionen zu sein. In ausführlicher Form lassen sich die Ergebnisse in der aktuellen Ausgabe von Trends in Neuroscienceand Education nachlesen:

Ludyga, S., Gerber, M., Herrmann, C., Brand, S., Pühse, U. (2017). Chronic effects of exercise implemented during school-break time on neurophysiological indices of inhibitory control in adolescents. Trends in Neuroscience and Education, 10, 1-7. doi:10.1016/j.tine.2017.11.00