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Einfluss der Herzkreislauf-Fitness auf die Gefässalterung bei Gesunden und Herzkranken.

Einfluss der Herzkreislauf-Fitness auf die Gefässalterung bei Gesunden und Herzkranken.

Abbildung adaptiert nach Frontiers in Cardiovascular Medicine: Dargestellt ist ein Modell der Abnahme der durch den Blutfluss induzierten Erweiterung der Arteria brachialis (FMD =  flow mediated dilation). Frauen haben in jedem Alter eine bessere Gefässfunktion als Männer. In Abhängigkeit von der Herz-Kreislauf-Fitness ist die Abnahme schwächer (was besser ist) oder stärker. Die Personen mit der besten Fitness sind haben eine Alterungslinie in Magenta, die mit der schlechtesten Fitness eine in Rot.

Es ist bekannt, dass körperlich aktive Menschen gesündere Gefässe haben und ein niedrigeres Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Offen ist jedoch bislang, in welchem Zusammenhang die Herzkreislauf-Fitness, gemessen als maximale Ausdauerleistungsfähigkeit, über die gesamte Lebensspanne eines erwachsenen Menschen mit der Alterung der Gefässwand hat.

Anhand der COmPLETE - Kohorte, in der sowohl gesunde, sehr aktive Menschen unterschiedlichen Alters (COmPLETE-Health), sowie Patienten mit Herzerkrankung (COmPLETE-Heart) untersucht wurden, simulierten der Sportmediziner Dr. med. Karsten Königstein und Kollegen des Departements für Sport, Bewegung und Gesundheit den Alterungsverlauf eines Biomarkers der Gefässalterung in Abhängigkeit von der Herzkreislauf-Fitness. Der Gefässbiomarker, die bei zunehmendem Blutfluss eintretende Gefässerweiterung, zeigte einen deutlichen Rückgang mit zunehmendem Alter bei Frauen und noch stärker bei Männern (Abbildung). Diese Abnahme war bei beiden Geschlechtern und mit zunehmendem Alter umso deutlicher ausgeprägt, je schlechter die Herzkreislauf-Fitness war. Besser ausdauertrainierte Menschen können demnach ihre Gefässerweiterung bei zunehmendem Blutfluss und damit die Durchblutung verschiedener Organe länger auf besseren Niveau halten. Diese Beobachtung zeigte sich gleichermassen für Gesunde wie auch für Herzkranke. Somit könnte eine lebenslange gute Herzkreislauf-Fitness zu einem gesünderen Altern der Gefässe beitragen, unabhängig von weiteren Erkrankungen – auch des Herzens.

Diese neuen Erkenntnisse unterstützen die Empfehlung für lebenslangen Bewegung mit Ausdauercharakter, die einen wichtigen Gefässschutz darstellt.

Die Publikation aus der Gefässforschungsgruppe von Prof. Schmidt-Trucksäss und weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: Frontiers in Cardiovascular Medicine