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Ernährung und akademische Leistungsfähigkeit – bei Mädchen ist Zusammenhang besonders stark ausgeprägt

Weltweit ist jedes dritte Kind unter 5 Jahren unterentwickelt und leidet an Unterernährung. Unterernährung zählt in vielen Entwicklungsländern zu einem der grössten Gesundheitsprobleme. Die langanhaltenden physischen und mentalen Folgen sind weitreichend: Unterernährung führt zu verzögerter Entwicklung und zu schulischer und kognitiver Leistungsminderung. Eine Verände-
rung in der Ernährungsvielfalt, eine Erhöhung der Lebensmittelsicherheit und eine Verbesserung der Gesundheit tragen nachweislich zu einer Leistungssteigerung in der Schule und der kogni-
tiven Funktionen bei. Weitgehend unklar ist indes, ob dieser Zusammenhang bei beiden Geschlechtern gleich stark ausgeprägt ist.

In der publizierten Studie wurden Baseline-Daten von 6 – 12 jährigen Südafrikanischen Schulkindern ausgewertet (KaziAfya Studie; finanziert durch die Fondation Botnar). Insgesamt waren 9% der Kinder «stunted» (eine Form der Unterernährung), wobei vor allem bei Mädchen Unterernährung, mangelnde Lebensmitteldiversität und geringe Lebensmittelsicherheit in einem negativen Zusammenhang zu den Schulnoten standen. Bei den Jungen war dieser Zusammen-
hang statistisch nicht signifikant.

Durch ein besseres Verständnis der zahlreichen Risikofaktoren für Unterernährung kann im Rahmen zukünftiger Projekte und Initiativen die schulische Leistung von Kindern gezielter gefördert werden.

In ausführlicher Form können die Ergebnisse im International Journal of Environmental Research and Public Health nachgelesen werden.

Beckmann J, Lang C, du Randt R, Gresse A, Long KZ, Ludyga S, Müller I, Nqweniso S, Pühse U, Utzinger J, Walter C, Gerber M. Prevalence of Stunting and Relationship between Stunting and Associated Risk Factors with Academic Achievement and Cognitive Function: A Cross-Sectional Study with South African Primary School Children. International Journal of Environmental Research and Public Health. 2021; 18(8):4218.