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Objektive Messung der körperlichen Aktivität bei Gesunden und Patienten mit Herzinsuffizienz mit neuen Erkenntnissen

Regelmässige körperliche Aktivität steht in engem Zusammenhang mit gesundem Altern sowie der Vermeidung und Behandlung verschiedener chronischer Erkrankungen wie z.B. Herzinsuffizienz, Diabetes oder Krebs. Um diesen Zusammenhang genauer zu untersuchen und die Aktivität objektiv zu bestimmen, werden Beschleunigungssensoren verwendet, die unkompliziert am Handgelenk getragen werden können.

Basierend auf den so erfassten Aktivitätsdaten der COmPLETE-Studie (Leitung: Prof. Arno Schmidt-Trucksäss) wurden Faktoren untersucht, welche die Messung der körperlichen Aktivität bei Gesunden und Patienten mit Herzinsuffizienz beeinflussen können. Absolute Schwellenwerte werden häufig herangezogen, um Aktivität in leicht, moderat oder intensiv zu kategorisieren.

Es zeigte bei der vertieften Analyse der Daten (Erstautor Fabian Schwendinger), dass absolute Schwellenwerte für die Intensität der Bewegung bei Personen in der Altersspanne zwischen 20 – 91 Jahren ungeeignet sind. In Zukunft sollten individuell an die Ausdauerleistungsfähigkeit angepasste Schwellenwerte verwendet werden. Zudem ergab sich, dass die Messung körperlicher Aktivität bei Patienten mit Herzinsuffizienz mindestens einen Sonntag und vier andere Wochentage beinhalten sollte, um aussagekräftig zu sein. Bei Gesunden sollte mindestens ein Samstag und ein Sonntag sowie vier andere Tage gemessen werden. Der Einfluss der Jahreszeit auf die körperliche Aktivität ist bei Gesunden relevant, kann bei Patienten mit Herzinsuffizienz allerdings vernachlässigt werden. Abschliessend wurde ersichtlich, dass der Beschleunigungssensor am besten während der gesamten Wachzeit getragen werden sollte, um repräsentative Daten zu gewinnen.

Die Ergebnisse stellen einen wichtigen Schritt hin zu einer Verbesserung der Methodik zur Erfassung körperlicher Aktivität in wissenschaftlichen Studien sowie der klinischen Praxis dar.

Nachzulesen sind diese Erkenntnisse in BMC Medical Research Methodology. Weitere Ergebnisse der COmPLETE Studie sind zu finden unter complete-project.ch-Resultate