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Patienten in stationärer psychiatrischer Behandlung erfüllen Bewegungsempfehlungen eher, wenn sie an sporttherapeutischen Angeboten teilnehmen

Eine Studie mit 107 Patienten in stationärer psychiatrischer Behandlung zeigt, dass sich diese eher ausreichend körperlich aktiv betätigen (≥150 Minuten moderate und/oder kräftige Aktivität pro Woche), wenn sie an sporttherapeutischen Angeboten teilnehmen oder wenn sie eigenständig Sport treiben. Die körperliche Aktivität wurde objektiv über Beschleunigungsmesser erfasst. Insgesamt erfüllten 57% der Patienten die Bewegungsempfehlungen. Dies ist eine erfreulich hohe Zahl, angesichts der Tatsache, dass es vielen Personen mit psychiatrischen Störungen schwerfällt, ausreichend körperliche Aktivität in ihren Lebensstil zu integrieren. Dies deutet darauf hin, dass es vielen Kliniken gelingt, bewegungsfreundliche Umwelten zu schaffen. Nichtsdestotrotz sind weitere systematische Bemühungen erforderlich, um auch die übrigen Patienten zu mehr körperlicher Aktivität zu animieren. Durchgeführt wurde die Studie in drei Kliniken (UPK Basel, Psychiatrische Dienste Solothurn, PUK Rheinau) und ist Teil einer Masterarbeit (Janine Ehrbar).

Die detaillierten Befunde sind in der Fachzeitschrift „Frontiers in Psychiatry“ nachzulesen:

Ehrbar, J., Brand, S., Colledge, F., Donath, L., Egger, S.T., Hatzinger, M., Holsboer-Trachsler, E., Imboden, C., Schweinfurth, N., Vetter, S., & Gerber, M. (2018). Psychiatric in-patients are more likely to meet recommended levels of health-enhancing physical activity if they engage in exercise and sport therapy programs. Frontiers in Psychiatry, 9, 322: doi: 10.3389/fpsyt.2018.00322.

Link:  https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6062635/