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Sport reduziert das biologische Altern der Gefässe bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen – Resultate aus der nationalen KiGGS-Kohorte

Vorzeitiges biologisches Altern der Gefässe ist einer der Hauptgründe für die zunehmende Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen im mittleren und höheren Erwachsenenalter. Die frühzeitige Erkennung und vorbeugende Verlangsamung der Gefässalterung sind wesentliche Elemente zur Krankheitsvorbeugung in jedem Alter. Im Rahmen der nationalen Kohorte zur Kinder- und Jugendgesundheit in Deutschland (KiGGS) wurde dieses von einem Forscherteam des Departements für Sport, Bewegung und Gesundheit mit Dr. Karsten Königstein als Erstautor in enger Kooperation mit dem Studienteam des Robert-Koch-Instituts (Berlin, Deutschland) untersucht. Wir wollten wissen, inwiefern Risikofaktoren für Arteriosklerose und die mit Ultraschall gemessene Wandsteifigkeit und Wanddicke der Halsschlagader (A. carotis) bereits bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vom Grad der sportlichen Aktivität beeinflusst werden.

Zusammen mit Prof. Hannelore Neuhauser vom RKI konnte gezeigt werden, dass das Herzkreislauf-Risiko bei 2893 14-28-jährigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen bereits erhöht ist, wenn sie in der Kindheit und Jugend eine nur geringe sportliche Aktivität hatten. Die Dicke der Gefässwand im Bereich der Halsschlagader, sowie deren Funktion, waren in diesem Alter nicht beeinträchtigt. Das könnte mit der insgesamt erfreulich niedrigen Belastung der untersuchten Personen mit arteriosklerotischen Risikofaktoren zusammenhängen.

Die Studie zeigt die epidemiologische Relevanz von Sportförderprogrammen im Sinne eines gesunden Gefässalterns bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Publiziert wurden die wichtigen Ergebnisse im open access Journal Frontiers in Cardiovascular Medicine.