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Sprintintervalltraining reduziert depressive Symptomatik stärker als moderates Ausdauertraining

Depressive Erkrankungen gelten weltweit als stark einschränkende psychiatrische Erkrankungen. Zudem sind Depressionen mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko verbunden. Bisher wurden noch keine Studien durchgeführt, die die Wirkungen von unterschiedlichen Formen des Ausdauertrainings auf die Symptomstärke sowie die Gefässgesundheit bei unipolarer Depression untersucht und verglichen haben.

Die Trainingswissenschaftler und Sportmediziner des DSBG haben in Kooperation mit der Psychiatrischen Klinik Sonnenhalde in Riehen die Effekte eines stationären 4-wöchigen Sprint-Intervalltraining (HILV) gegenüber einem moderat, kontinuierlichen Training (MCT) untersucht. Erstmals konnte gezeigt werden, dass die Depressionssymptomatik und die Gefässsteiffigkeit von der Modalität und Intensität der körperlichen Aktivität abhängig sind, wobei das HILV die Depressionssymptome stärker reduzierte als MCT, während die Gefässsteiffigkeit stärker von MCT profitieren konnte. Ausdauertraining sollte, auch bei stationären klinischen Aufenthalten über wenige Wochen, als ergänzende Therapiemethode bei unipolarer Depression angewendet werden. Dabei können auch sprintartige Kurzzeitbelastungen eingesetzt werden.

Die Studie konnte in Frontiers in Psychiatry mit dem Titel «Effects of endurance exercise modalities on arterial stiffness in patients suffering from dperession: A randomized controlled trial» publiziert werden und ist unter folgender URL abrufbar: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpsyt.2017.00311/abstract