/ Forschung
Körperliche Inaktivität und zu langes Sitzen sind bekannte und abhängige Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen. In einer Studie der Trainings- und Bewegungswissenschaft in Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie der Universitätsklinik Jena (Deutschland) wurde der Einfluss von Stehpulten im Klassenzimmer auf die kognitive Leistung der Primar-Schülerinnen untersucht. Die Interventionsklasse (IG; n = 19) bekam für 11 Wochen Stehpulte und Balancepads, auf denen Sie mindestens 60 Minuten täglich stehen sollten. Die Kontrollklasse (KG; n = 19) wurde wie gewohnt im Sitzen unterrichtet. Die Stehzeit wurde objektiv (Accelerometer) und subjektiv (Selbstbericht, externe Beobachter) erfasst. Es wurden die Stehzeiten und die Auswirkung des Stehens auf den Digit-Span-Test (Arbeits- und Kurzzeitgedächtnis) und die Eriksen-Flanker-Aufgabe (Inhibitorische Kontrolle) analysiert. Die drei Hauptergebnisse der Studie lauten:
Mit dieser Pilotstudie konnte gezeigt werden, dass Stehpulte als wertvoller Beitrag zu Präventions- und Gesundheitsförderungsprogrammen angesehen werden können, um die Sitzzeiten und damit das Risiko verschiedener Erkrankungen zu reduzieren. Auch die kognitive Leistungsfähigkeit kann relevant verbessert werden. Die Schule stellt ein ideales Setting dar, um gesunde Lebensgewohnheiten zu etablieren und dabei eine große Anzahl von Kindern zu erreichen.
Der Artikel kann in der Zeitschrift „International Journal of Environmental Research and Public Health“ nachgelesen werden: Wick, K., Faude, O., Manes, S., Zahner, L. & Donath, L. I Can Stand Learning: A Controlled Pilot Intervention Study on the Effects of Increased Standing Time on Cognitive Function in Primary School Children. Int J Environ Res Public Health. 2018, 15 (2). doi: 10.3390/ijerph15020356