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V̇O2-Off-Kinetik verbessert die Diagnostik der Herzinsuffizienz

Kinetik

Auch wenn bei der Spiroergometrie keine volle Ausbelastung vorliegt, können mit Hilfe des Verhaltens der Sauerstoffaufnahme nach Belastungsende gesunde Personen von Patienten mit Herzinsuffizienz unterschieden werden.

Die Kinetik der Sauerstoffaufnahme (sogenannte V̇O2-Kinetik) während des kardiopulmonalen Belastungstests ist ein nützlicher Marker für die Diagnose der Herzinsuffizienz. Bei insgesamt 526 gesunden Personen der COmPLETE-Health-Studie und 79 Patienten mit Herzinsuffizienz (COmPLETE-Heart) im Alter zwischen 20 und 90 Jahren wurde deshalb bei der Spiroergometrie genau diese Kinetik gezielt in verschiedenen Phasen der Spiroergometrie analysiert. Die V̇O2-Kinetik wurde dabei aus dem Übergang von der Ruhephase zur Belastung während der Aufwärmphase (On-Kinetik), während der Rampenphase und aus dem Übergang von der Belastung zur Erholung nach Beendigung des Rampentests (Off-Kinetik) untersucht. Dabei zeigte sich, dass die V̇O2-Off-Kinetik zwischen gesunden Teilnehmern und Patienten mit Herzinsuffizienz sehr gut unterscheiden kann. Allerdings bietet sie nur dann einen zusätzlichen Wert, wenn keine volle Ausbelastung vorliegt, was allerdings in manchen Spiroergometrien durchaus der Fall sein kann.

Schlussfolgernd kann festgehalten werden, dass die V̇O2 Off-Kinetik einen akzeptablen Ersatz zur Beurteilung der Spiroergometrie und Erkennung von Patienten mit Herzinsuffizienz bietet, wenn die maximale Sauerstoffaufnahme (V̇O2peak) nicht bestimmt werden kann. Damit wird ein wichtiger Beitrag für die Diagnose der Herzinsuffizienz aus der Spiroergometrie geleistet.

Die vollständige Publikation ist in Frontiers of Physiology mit dem Erstautor Jonathan Wagner nachzulesen. Leiter des COmPLETE-Projekts ist Professor Dr. Arno Schmidt-Trucksäss.