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Wie ist ein Kinderfussballtraining strukturiert, wie intensiv und wie gefährlich ist es?

Regelmässige körperliche Aktivität ist wichtig für die kindliche Entwicklung. In der Schweiz spielen 30% aller Jungen und 17% aller Mädchen im Alter zwischen 10 und 14 Jahren Fussball. Fussballvereine sind häufig der erste Kontakt von Kindern mit dem organisierten Sportsystem und stellen daher eine vielversprechende Möglichkeit dar, Kinder körperlich aktiv zu halten. Untersuchungen zur Struktur, Durchführung und Intensität im nicht-leistungsorientierten Kinderfussball fehlen jedoch bislang.

Im Rahmen seiner Masterarbeit hat Jonas Uebersax dieses Thema behandelt. Er hat dabei Videoaufnahmen von Fussballtrainings von 20 verschiedenen U-13 Fussballmannschaften mit insgesamt über 240 Kindern gemacht und diese analysiert. Zudem hat er die Herzfrequenz während der Trainings gemessen. Die Videos wurden hinsichtlich der Struktur und Inhalte des Trainings, der Intensität sowie möglicher verletzungsrelevanter Kontaktsituationen analysiert.

Dabei hat sich herausgestellt, dass Spielformen nur knapp ein Drittel der gesamten Trainingszeit einnehmen. Dieser Wert liegt unter den Empfehlungen, die von Fachverbänden und aus wissenschaftlicher Sicht als optimal angesehen werden. Die Herzfrequenz war gerade während der Spielformen am höchsten, sodass diese besonders gut geeignet sind, die Fitness und die Gesundheit zu verbessern. Gefährliche Kontaktsituationen kommen im Kinderfussball deutlich seltener vor als in höheren Altersklassen.

Jonas Uebersax hat seine Masterarbeit als Masterarbeitsäquivalent verfasst und einen wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel geschrieben, der im Open-Access Journal «International Journal of Environmental Research and Public Health» zur Publikation angenommen wurde. Die Masterarbeit wurde von Tobias Bächle und Ralf Roth betreut.