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Wie reagieren frühgeborene junge Erwachsene auf ein 16-wöchiges aerobes Ausdauertraining?

Frühgeburtlichkeit (vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren zu sein) ist ein unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im späteren Leben. Frühgeborene haben einen spezifischen kardialen Phänotyp, der durch kürzere Ventrikel, ein geringeres Volumen, dickere Herzwände und eine Verschiebung der Herzspitze gekennzeichnet ist. Im Vergleich zu Reifgeborenen sind Frühgeborene im Durchschnitt weniger belastbar, was sich in einer geringeren maximalen Sauerstoffaufnahme und einer niedrigeren ersten ventilatorischen Schwelle äussert. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, ob und wie diese durch Training verbessert werden können.

Ein 16-wöchiges Ausdauertraining wurde bei jungen Erwachsenen mit erhöhtem Blutdruck durchgeführt. Eine Untergruppe von Frühgeborenen wurde eingeschlossen, um zu testen, wie sich ihre maximale Sauerstoffaufnahme und die erste ventilatorische Schwelle im Vergleich zu Reifgeborenen verändern. Die Frühgeborenen tolerierten das Training gut und es wurde kein signifikanter Unterschied in der Verbesserung der maximalen Sauerstoffaufnahme und der ersten ventilatorischen Schwelle beobachtet. Im Vergleich zu Reifgeborenen schienen diese Verbesserungen eher über die Herzfrequenz als über ein erhöhtes Schlagvolumen erreicht zu werden. Das Studiendesign und die Stichprobengrösse liessen hierzu jedoch keine sicheren Aussagen zu.

Die Studie wurde an der Universität Oxford durchgeführt und von Dr. Holger Burchert als Erstautor und Prof. Dr. Henner Hanssen als Koautor im American Journal of Respiratory and Critical Care Medicine veröffentlicht.