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Zu welcher Tageszeit ist die Kraftfähigkeit am höchsten?

In einem Kooperationsprojekt zwischen der Abteilung Rehabilitative und Regenerative Sportmedizin (Prof. Schmidt-Trucksäss) und dem Bereich Bewegungs- und Trainingswissenschaft (PD Dr. Oliver Faude) des Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit sowie dem Zentrum für Chronobiologe der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (Prof. Christian Cajochen) wurde die Variation der Kraftfähigkeit im Tagesverlauf und von Tag zu Tag federführend von Dr. Raphael Knaier und Ralf Roth untersucht. Unter anderem wurde zu diesem Thema bereits im Rahmen eines Fernsehbeitrags der ARD in der Sendung «W wie Wissen» berichtet (https://bit.ly/2tr5YPF).   

 

Die kürzlich abgeschlossene Studie konnte nun entgegen der gängigen Lehrmeinung zeigen, dass die Kraftfähigkeit am Abend nicht konsistent am höchsten ist, sondern dass Athleten zu ganz unterschiedlichen Tageszeiten ihr Leistungsmaximum erreichen. Weiter fanden die Forscher, dass sich das Ausmass der Leistungsvariation innerhalb eines Tages stark zwischen verschiedenen Athleten unterscheidet. Während manche Athleten nur eine geringe Variation in der Leistung innerhalb eines Tages aufwiesen (circa 4%), betrug sie bei anderen über 20%, was klar über Sieg oder Niederlage entscheiden könnte.

 

Folglich könnten Athleten mit starken Tagesschwankungen in der Leistungsfähigkeit und fehlender Übereinstimmung des Leistungsmaximums mit der Wettkampfzeit stärker benachteiligt sein. In weiteren Studien soll nun untersucht werden wie die Leistungsschwankungen reduziert werden können oder der Zeitpunkt der maximalen Leistung verschoben werden kann.

 

Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Chornobiology International unter folgendem Link nachzulesen: https://doi.org/10.1080/07420528.2019.1658596. “Diurnal and day-to-day variations in isometric and isokinetic strength” Autoren: Raphael Knaier, Denis Infanger, Christian Cajochen, Arno Schmidt-Trucksaess, Oliver Faude, and Ralf Roth.